Gewerbepark

Gewerbepark Waldbadstraße – weil nach Gronemyer & Banck wieder Gewerbe auf dem Areal angesiedelt wird, gibt es durch Verwaltungshandeln unter Bürgermeister Klaus Besser keinen Bebauungsplan. Das heißt, es gibt keine Beteiligung von Politik und Öffentlichkeit. Die Anwohnergemeinschaft Waldbadstraße klagt wegen der Genehmigung der Bau-Voranfrage des Investors gegen den Kreis Gütersloh. Eigentlich läuft zwischen den Beteiligten einschließlich des Invstors ein Mediationsverfahren, in dem Stillschweigen vereinbart wurde. Trotzdem präsentiert die Dudoq Real Estate GmbH nun am 2. Juni im Bauausschuss ihre Pläne. Friederike Generotzky und Ralf Langer von der Anwohnergemeinschaft Waldbadstraße nehmen dazu wie folgt Stellung:

Seit dem Herbst 21 läuft ein Mediationsverfahren im Verwaltungsgericht Minden, in diesem Zusammenhang haben beide Parteien Stillschweigen zu den Gesprächsinhalten vereinbart. Es gab bereits zwei Gespräche. Doch seit Oktober 21 liegt der Ball beim Investor für weitere Termine und Angebote. Es kam aber kein weiterer Termin und kein weiteres Gesprächsangebot.

Nun stellt der Investor neue Pläne über das Bauvorhaben in der Bauausschusssitzung am 02.06.22 vor. Beklagt wird das Bauvorhaben vor allem wegen des immensen Verkehrs, der zu erwarten ist. Zwar sind vom Kreisbauamt 72 LKW, 112 Vans und etwa 330 Fahrzeuge der Mitarbeiter genehmigt und in den Gütegesprächen wurde diese Fahrzeuganteile als Höchstmaß nochmals bekräftig, doch erscheinen diese Zahlen für den realen Betrieb eines solchen großen Komplexes deutlich zu gering. Zu erwarten ist also eine viel größere Verkehrsmenge, als genehmigt ist.

Mit dem neuen Entwurf präsentiert der Investor ein Bauvorhaben, das gering an Grundfläche zugenommen hat (ca. 3%), das aber erheblich an Volumen zugenommen hat (ca. 30%) durch eine Erhöhung alles Hallen auf 14,6m (vorher 10,46 und 12,46m). Dies dürfte den Verkehr, der ja beklagt wird, nochmals massiv steigern. Im Worstcase können es nach den Angaben des Verkehrsgutachters Röver bis zu 20 Schwerverkehre zusätzlich sein, d.h. statt 72 LKW dann 92

Dass das monströse Bauwerk nach den neuen Plänen um 25 m von der Waldbadstraße abgerückt ist, ist ohne Frage begrüßenswert. Ebenso das Einbahnstraßensystem, durch das der Schwerverkehr auf der Waldbadstraße gemindert werden soll. Dadurch wird aber keinesfalls das Verkehrsaufkommen gemindert! Im Gegenteil: durch die neuen Ausmaße des Projektes ist mit mehr Verkehr zu rechnen. Auch die am 15.2.2022 neu berechneten Lärmwerte zeigen dieses deutlich. Die Lärmpegel an den klägerischen Häusern steigern sich laut dem Lärmgutachter des Investors gegenüber dem Vorentwurf um 3 dB(A) bis zu 14,5 dB(A) ! Das sind massive Verschlechterungen und nicht Verbesserungen, wie man es jetzt versucht, darzustellen.

Warum ist es wichtig, die Bielefelder Straße in die Verkehrsbetrachtung mit einzubeziehen? Eine Erschließung ist nur möglich, wenn der Verkehr auch abfließen kann. So muss der Verkehr auf der Waldbadstraße zu mehr als 90% auf die Bielefelder Straße abgeführt werden. Wenn diese verstopft ist, fließt auch von der Waldbadstraße nichts mehr ab. Umliegende Straßen werden zu Schleichwegen.

Auch in Gegenrichtung kündigen sich Probleme an: Von der A33 kommend ordnet man sich in die Linksabbiegerspur zur Waldbadstraße ein. Diese ist 36 m lang, zwei LKW belegen sie komplett. Wenn sich noch ein drittes Fahrzeug links einordnen will, muss es auf der Geradeaus-Spur stehenbleiben und blockiert somit den gesamten Verkehr in Richtung B68. In Gegenrichtung haben wir jetzt schon häufig einen Stau bis fast zur B68, wenn die Schranken am Bahnübergang geschlossen sind.

Durch das zu erwartende Verkehrsaufkommen ergeben sich nicht nur diese, sondern eine Fülle weiterer Probleme.
Nicht angesprochen sind die Aspekte, dass die Waldbadstraße für etliche Kinder Schulweg ist, morgens die Eltern ihre Kleinkinder zum Kindergarten bringen und sie mittags wieder abholen, ein massives Parkplatzproblem im Sommer, wenn das Besucheraufkommen im Waldbad zunimmt. Und was ist in zwei oder drei Jahren, wenn das Industriegebiet Detert ans Netz geht?

Nicht angesprochen ist ferner das (bisherige) Fehlen eines Regenrückhaltebeckens und dass ein Teil des Baumbestandes auf dem Gelände den Baumaßnahmen geopfert werden wird. Oder wird der kleine Erlenbruchwald im Nordwesten, mit Bach und vielen Baumhöhlen abgeholzt damit dort ein Regenrückhaltebecken entstehen kann?

Die neuen Pläne sind keine Verbesserung der Situation. Hier hat sich das kaufmännische Prinzip der Gewinnmaximierung durchgesetzt.

Quelle: ANWOHNeRGEMeinschaft waldbadstrasse.

Unsere Meinung zum Gewerbepark

Das Fällen von Waldbereichen auf dem Gelände lehnen wir ab, da Ausgleichspflanzungen viele Jahre benötigen, um so zu wirken wie ein lebendiger alter Wald. Und es ist möglich, sich freizukaufen. Darüber hinaus teilen wir die Bedenken der Anwohnergemeinschaft, was zusätzlichen Verkehr, Lärm und Feinstaub betrifft. Schon jetzt ist die Bielefelder Straße überlastet. Wie soll das werden, wenn sich weitere LKWs in die enge Waldbadstraße schieben? Hinzu kommt das Gewerbe-Industriegebiet Detert/Langebrede mit weiteren Massen von Fahrzeugen. Die Verwaltung und die Mehrheit unserer Lokalpolitiker/innen scheinen die Situation anders zu beurteilen.

Gewerbepark Waldbadstraße – Anwohner zornig

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