Jakobskreuzkraut

Jakobskreuzkraut – zur Zeit blüht es gelb an allen Ecken und Enden. Wie in einigen anderen Pflanzen, steckt im Jakobskreuzkraut giftiges „Pyrrolizidinalkaloid“. Es ist schädlich für Säugetiere, und damit auch für den Menschen.

Giftstoff kann in den menschlichen Nahrungskreislauf gelangen

Biologin Julia Schlinkert erläutert: „Der Stoff wird in der Leber gespeichert und schädigt sie. Es besteht der Verdacht, dass er sogar Krebs hervorrufen kann.“ Dass Kühe und Pferde qualvoll verenden, wenn sie mit Jakobskreuzkraut vermischtes Futterheu zu sich nehmen, hat sich schon herumgesprochen. „Weniger bekannt ist, dass die pflanzlichen Giftstoffe auch in unseren Nahrungskreislauf gelangen können“, sagt die Pflanzenexpertin.

Produkte aus dem Ausland unterliegen weniger strengen Vorschriften als unsere

So gebe es Honigprodukte, Tees, Kräutermischungen und Fertiggerichte, in denen der Schadstoff nachgewiesen worden sei. „Die Erzeugnisse stammen überwiegend aus anderen Ländern mit laschen Überwachungs- und Kontrollregulierungen.“ Die Produkte seien nicht gekennzeichnet, so dass sie auch in hiesigen Einkaufswagen und Küchenschränken landen.

Imker sehen keine akute Gefahr durch das Jakobskreuzkraut

Adrian Gansfort ist Vorsitzender des Steinhagener Imkervereins. Er bestätigt: „Es stimmt, dass unsere Bienen den Stoff über den Nektar des Jakobskreuzkrautes aufnehmen. Er ist ungefährlich für die Insekten.“ Imkerkollege Volker Schräder schränkt jedoch ein, die so übertragenen Mengen seien gering. „Wenn Honig mehrere Monate lagert, ist der Schadstoff nicht mehr nachzuweisen.“ Abgesehen davon, gingen Honigbienen nur dann auf die Blüten des Jakobskreuzkrauts, wenn es an Alternativen mangele.

Ausbreitung der Pflanze könnte zum Problem werden

Doch gerade das sei ein wichtiger Punkt, betont Schlinkert. „Hitze und Trockenheit machen der robusten Pflanze kaum etwas aus.“ Und genau deshalb verbreite sie sich auch in Steinhagen immer mehr. Gansfort bestätigt diese Beobachtung. „Die zunehmende Verbreitung wird durch extensiv genutzte Grünflächen mit jährlich nur einem Pflegeschnitt gefördert.“

Aus dem eigenen Garten Jakobskreuzkraut entfernen

Die Biologin empfiehlt Gartenbesitzern, Jakobskreuzkraut mit Stumpf und Stiel zu entfernen. „Denn sonst können zum Beispiel Kleinkinder versehentlich damit in Berührung kommen.“ Auch über die Haut kann das Pyrrolizidinalkaloid in den Körper gelangen, so dass beim Entfernen unbedingt Handschuhe getragen werden sollten.

Achtung, Verwechselungsgefahr!

Das Jakobskreuzkraut oder Jakobsgreiskraut ist ein Korbblütler. Es gibt einige Blumen, mit denen es verwechselt werden kann: Drei davon sind Löwenzahn, Rainfarn und Johanniskraut.

Die Blätterrosette ähnelt dem Löwenzahn

Im ersten Jahr entsteht eine Blätterrosette ähnlich Löwenzahn, aber mit runderen Formen. Im zweiten Jahr bildet sich ein stabiler Stengel, der im unteren Bereich rötlich-violett gefärbt ist. Daraus sprießen viele gelben Blüten. Die Gesamthöhe kann bis zu 1,4 m betragen. Wird das Jakobskreuzkraut vor der Blüte abgemäht, kann es auch in ein drittes Jahr gehen.

Der Rainfarn hat Blütenknöpfe

Wie Stempelkissen sehen die runden Blüten des Rainfarns aus. Er hat keine Blütenblätter und die „Knöpfe“ haben eine feste, stabile Struktur. Stempelkissen eben …

Das Johanniskraut ist von kleinem Wuchs

Jakobskreuzkraut-Johanniskraut

Zwar ebenso gelb, doch viel niedriger als das Jakobskreuzkraut ist das Johanniskraut. Hält man seine Blätter gegen das Licht, sieht man Pünktchen.

Jakobskreuzkraut – was darin steckt

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